JITOKU - Was ist das eigentlich?
So steht es im Wörterbuch:
jitoku - der Eigenerwerb; die Selbstgefälligkeit, -zufriedenheit; die Auffassung, das Verständnis
Die wörtliche Interpretation unseres Dojonamens ist nicht richtig.
Gemeint ist vielmehr, dass unsere Mitglieder lernen sollen, ihre eigene Haltung ständig zu hinterfragen. Eine unvoreingenommene und sich auf das Verstehen der Übungen konzentrierte geistige Haltung ist Grundvoraussetzung, um Karate als Lebensschule erfahren zu können.
Die Perfektion der Technik steht dabei nicht im Mittelpunkt sondern die „Selbst - Entwicklung” in körperlicher und geistiger Hinsicht.
Es gibt keine Regeln, nach der man Karate lernen kann. Karate ist für jeden Menschen anders. Es ist deshalb falsch, wenn man meint, den Meister und sein Können kopieren zu müssen. Es geht darum, ständig um das eigene (Selbst) Verstehen (Gewinn) zu kämpfen und somit Karate individuell neu entstehen zu lassen.
Karate hat keine Bedeutung, wenn es nur im Nachahmen gelernt wird und somit auch unverstanden bleibt. Auch Übungsfleiß und ein langjähriges Training sind keine Garantie für das Verständnis von Karate und für die Selbstentwicklung des Einzelnen.
Das Verstehen wird auch behindert, wenn man meint bereits alles verstanden zu haben oder dass das Nachahmen exakter Techniken ausreichend ist.
Der Meister ist nur ein Beispiel aber nicht die Regel und darf deshalb nicht kopiert werden.
Jitoku = Auf das Beispiel schauen und den eigenen (Selbst) Weg (Gewinn) suchen.
- Bemühen um die richtige Haltung und nicht eine Meinung über richtig und falsch zu entwickeln
- Suche nach dem Verständnis von Karate
- Eigene und unabhängige Erfahrungen gewinnen
- Das Eigene im Erfahrungsprozess entwickeln
- Parallelen zum alltäglichen Leben erkennen
- Lernen auf die kleinen Dinge zu achten